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Vom 3. Oktober bis 9. November 2020 finden der dezentrale Kongress “Tage der Jüdisch-Muslimischen Leitkultur” in Theatern und Institutionen im gesamten deutschsprachigen Raum statt. Zentrales Anliegen der TdJML ist die Suche nach einer neuen Erzählung für die plurale und postmigrantische deutsche Gegenwart. Im 30. Jahr der sogenannten Wiedervereinigung, 20. Jahr des Debattierens einer „deutschen Leitkultur“ und 10. Jahr seit Erscheinen von Sarrazins Kampfschrift eines neovölkischen Denkens soll die deutsche Gesellschaft so gedacht werden, wie sie heute schon ist: als eine Gesellschaft radikaler Vielfalt, die anderer politischer Konzepte jenseits von Integration und Leitkultur bedarf.

Die TdJML 2020 sind keine religiöse Veranstaltung. Bei den Adjektiven “jüdisch” und “muslimisch” geht es vielmehr um eine Reflexion der Konstruktion/Veranderung von Menschen durch eine deutsche Dominanzkultur. Damit führen die TdJML 2020 eine Reihe von Interventionen und Veranstaltungen fort, die beim Desintegrationskongress 6. – 8. Mai 2016 und den Radikalen Jüdischen Kulturtagen 2. – 12. November 2017 (beide kuratiert von Sasha Marianna Salzmann & Max Czollek) entwickelt worden sind. Im Zentrum der TdJML 2020 steht diesmal die Frage nach einem postmigrantischen Antifaschismus und die Rolle, die eine künstlerische Praxis dabei spielen könnte.

Selbstverständlich ist eine Arbeit wie diese von den finanziellen, organisatorischen und kuratorischen Fähigkeiten der beteiligten Institutionen und Menschen geprägt – und beschränkt. Um den Blick auf das Thema über die Veranstaltungen hinaus zu erweitern, erscheint nach den TdJML 2020 eine Publikation, die weitere Perspektiven und Visionen zum Thema versammelt. Details folgen. Einige Hintergründe und Konturen des Konzepts der Jüdisch-Muslimischen Leitkultur können aber schon jetzt im gleichnamigen letzten Kapitel des Buches “Gegenwartsbewältigung” (Max Czollek, Carl Hanser Verlag 2020) nachvollzogen werden.

Beteiligte Institutionen/Netzwerke: Ausarten-Festival München, Burgtheater Wien, DAGESH – Jüdische Kunst im Kontext, Dialogperspektiven. Religionen und Weltanschauungen im Gespräch, Dietrich-Keuning-Haus Dortmund, Faustkultur Frankfurt/Main, globale° – Festival für grenzüberschreitende Literatur, Haus für Poesie Berlin, Institut für Desintegration, Jüdisch-Muslimische Kulturtage Heidelberg, Kampnagel Hamburg, Keshet Deutschland, Kino Xenix Zürich, Literarisches Colloquium Berlin, Maxim Gorki Theater Berlin, Münchner Kammerspiele, Nationaltheater Mannheim, Omanut- Forum für jüdische Kunst und Kultur, Panda Theater Berlin, Schauspiel Dortmund, Schauspiel Frankfurt/Main, Schauspiel Köln, Theater am Neumarkt Zürich, Q.Kju_Point-Festival Halle (Saale)

Das Projekt befindet sich in Trägerschaft der Leo Baeck Foundation und wird von der Bundeszentrale für politische Bildung und der Allianz Kulturstiftung gefördert. Deutschlandfunk Kultur ist Medienpartner der „Tage der Jüdisch-Muslimischen Leitkultur“.

Bei Presseanfragen wenden Sie sich bitte an: Kirchner@kirchner-pr.de